Erfahrungsbericht – Viltrox 13mm 1.4 an der Fuji X-T5 (am Lechfall in Füssen)

Viltrox 13 mm 1.4 an der X-T5

Eine 400 €-Linse an einer 2000 € Kamera? Ist das vertretbar oder am falschen Ende gespart?


Anbei meine ersten Eindrücke vom Viltrox 13mm 1.4 an der neuen Fuji X-T5, die mit ihren 40 Megapixeln neue Maßstäbe und Anforderungen im APSC-Bereich setzt.
Zunächst mal wichtig: Mir das Viltrox zu kaufen ist keine Sparmaßnahme, sondern der bewusste Kauf von einer Linse, die mit der Blendenöffnung 1.4 vielleicht endlich wieder meine Milchstraßenfotografie wiederbelebt. Es gibt fürs Fuji-System keine vergleichbare Linse und ist deshalb für diesen Einsatzzweck einmalig – Preis hin oder her. Getestet habe ich die Linse jetzt zunächst aber am hellen Tag, da hier Unschärfen auch gut erkannt und eingeschätzt werden können.

Haptik

Das Objektiv ist aus Metall gefertigt und fühlt sich wertig an. Im Grunde gibts hier nix zu meckern. Der Blendenring lässt sich mit gutem Widerstand verändern und ist damit sehr Praxistauglich. Auch am Bajonett ist alles super verarbeitet und das Objektiv liegt an der Fuji eng an. Leider ist es nicht gegen Spritzwasser geschützt. Aber für meine Zwecke benötige ich ja einen klaren Himmel – Regen wäre weniger optimal. Mehr darf und kann man nicht erwarten von dieser Linse. Selbst für den doppelten Preis dürfte ich nichts gegen die Qualität der Linse sagen.

Performance an der Fuji X-T5

Die 40 Megapixel sind schon extrem viel für den kleinen APSC-Sensor. Und der eigentliche Nutzen kann – meiner Meinung nach – nur in der Landschaftsfotografie liegen. Für Indoor-, Shootings- und Familienaufnahmen kann der 26-Megapixel-Sensor der alten Generation bessere Ergebnisse liefern. Gerade im ISO-Bereich fühlt sich meine Fuji X-E4 weiterhin überlegen an. Bis ISO 800 ist die Fuji X-T5 aber auf Augenhöhe und spielt die höhere Auflösung natürlich super aus. Aber gerade in dunkleren Räumen und bei Familienfesten nutze ich weiterhin lieber die Fuji X-E4. Aber! Die X-T5 habe ich für meine Landschafts- und Fototouren gekauft und freue mich über die vielen Details im Bild. Jedoch kommen auch die Fuji-Linsen ein wenig an ihre Grenzen. Aber das ist schon auf extrem hohen Niveau gemeckert. Aber wie macht sich jetzt das Viltrox 13mm? Okay. Gut. Eigentlich sehr gut. Aber seht selbst. (Für eine hohe Auflösung auf die Bilder klicken.)

Die Ecken sind bei Offenblende matschig. Ab 2.8 okay. Und in den extremsten Ecken auch nicht besser. Bei meinem Exemplar ist oben links und oben rechts keine knackige Schärfe zu erreichen. Ggf. werde ich zukünftig die Ecken in Lightroom einfach bisschen einschneiden und gut ist. Wenn man nicht den allerhöchsten Qualitätsanspruch hat, ist aber immer ein gutes Bild erzielbar. Selbst bei Offenblende 1.4. Einfach, weil die Mitte des Bildes immer scharf ist. Wie ich finde, ein tolles Ergebnis an der X-T5. Und sind wir doch mal ehrlich: Fällt eine kleine Unschärfe an den Ecken wirklich so extrem auf? Nur uns Fotografen. Natürlich erreiche ich mit meinem XF 23mm 1.4 ganz andere Ergebnisse. Das Objektiv kostet aber auch das Doppelte.

Auf 100% gezoomt >>>> Links: Links oben; Rechts: Rechts oben – Offenblende 1.4
Auf 100% gezoomt >>>> Links: Links oben; Rechts: Rechts oben – Blende 8

Ja, die Ecken sehen in der 100%-Ansicht in Lightroom nicht besonders gut aus. Bei Blende 8 finde ich es aber ganz in Ordnung.
Und sieht man sich die Bilder (oben in der Galerie) an, dann sieht es bei Blende 8 doch wirklich sehr gut aus oder?

Erstes Fazit

Ich finde, das Objektiv ist ein richtiger Preis-/Leistungshammer. Wo bekommt man so viel Linse und Qualität für so wenig Geld? Nirgends. Aber. Man muss mit ein paar Einschränkungen an den Bildrändern leben. Wenn man das weiß, kann man es aber optimal nutzen. Sobald bei mir im Allgäu nachts der Himmel aufzieht, werde ich das Objektiv für die Milchstraßenfotografie nochmal testen und ein neues kleines Review schreiben.

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