Fine-Art-Print
Ich habe seit einigen Wochen die Auswahl für Fine-Art-Prints in meinen Onlineshop aufgenommen. Lange hats gedauert, aber endlich habe ich mich mit diesem Thema beschäftigt.
Viele Fotografen schwören ja auf den FineArt-Print und sehen deutliche Unterschiede zum normalen Fotopapier.
Der normale Fotodruck ist jahrelang der „Standard“ für mich gewesen – bevorzugt der Druck auf mattem Fotopapier, alternativ der Druck auf Leinwand oder Alu-Dibond. Generell mein Favorit: Wenns nicht spiegelt.
Ich kam dann über einige You-Tube Videos zu dem Schluss, mich doch endlich einmal mit FineArt-Prints zu beschäftigen. Also habe ich mir ein aktuelles Bild geschnappt und drei Testdrucke veranlasst.
Ausgewählt habe ich einmal das matte Fuji-Fotopapier, dann das Hahnemühle PhotoRag und das Hahnemühle Baryta-Papier.
Zunächst die Unterschiede bei den Papier-Oberflächen
Mein Eindruck: FUJI-Fotopapier
Ein klein wenig spiegelt es – ist also nicht ganz matt.
Die Oberfläche greift sich angenehm an, hat ein wenig Struktur und zeigt die Farben schön an.
Ganz klar eine tolle Möglichkeit seine Bilder drucken zu lassen.
Grammatur 234 g/m²
Mein Eindruck:
Das Hahnemühle Baryta-Papier.
Bei den FineArt-Printern wird es so beschrieben, was auch bei mir im Onlineshop aufgenommen wurde:
Eine ausgesprochen hohe Farbdichte, Bildschärfe sowie feinste Grauabstufungen machen diese Oberfläche aus. Im Vergleich zum matten PhotoRag® eine tolle Alternative mit einem reflektierenden Glanzeffekt. Grammatur des FineArt Papier Baryta von Hahnemühle: 325 g/m².
Es ist etwas dicker wie das Fotopapier, was einen qualitativ nochmal hochwertigeren Eindruck vermittelt.
Was zu sehen ist: Die Oberfläche reflektiert und hat eine deutliche Struktur. Es spiegelt deutlich mehr wie beim mattem Fotopapier.
Haptisch gefällt es… Das hat was!
Mein Eindruck vom matten Hahnemühle PhotoRag-Papier:
Beschrieben wird es wie folgt:
Durch die 100 % Baumwoll-Oberfläche des Papiers entsteht ein extra matter und vor allem weicher Charakter. Das Ergebnis ist außerordentlich scharf und Details werden unglaublich präzise wiedergegeben. Durch den Druck entstehen beeindruckende Bildtiefen und eine unglaubliche Lebendigkeit. 308 g/m²-Papier mit feiner Oberflächenstruktur. Druck auf Hahnemühle Photo Rag®- Papier.
Was fällt auf? Es ist absolut matt. Die Oberflächenstruktur ist zu sehen und man spürt eine rauhe Oberfläche.
Der matte Effekt präsentiert das Foto richtig gut.
Deutlich höhere Tiefenwirkung – tatsächlich! Es haut einen wirklich um!
Leider auf dem Bild gar nicht so zu sehen…
Bildschärfe und Farben
Transparenz: Alle drei Bilder habe ich bei Saal-Digital drucken lassen. Ich habe alles selber gezahlt und keinen Auftrag erhalten. Da ich viele meiner Bilder bei Saal-Digital drucke und immer zufrieden war – meine erste Wahl. Es gibt wenige Druckdienstleister, die Fine-Art-Prints anbieten. Was ich im bisher im Internet gelesen habe ist, dass WhiteWall qualitativ wohl nochmal eine Stufe besser ist, aber eben auch nochmal teurer. Sicherlich gerechtfertigt, aber in meinen Augen nicht notwendig. Zumindest bin ich mit meinen drei Beispieldrucken sehr zufrieden. Alle drei Bilder sind farblich untereinander völlig identisch. Im Vergleich zu meinem kalibrierten Eizo-Bildschirm sehe ich keine Unterschiede. Alle drei Drucke zeigen die Farben exakt so an, wie ich es vorgesehen habe.
Wo sind aber die Unterschiede bei der Farbwiedergabe? Ein Foto auf Fotoposter ist ja kein „Druck“. Ein Foto auf Fotopapier wird belichtet.
Ein FineArt-Print wird auf einem hochwertigen Tintenstrahldrucker gedruckt. Wenn man sich die Bilder ganz genau anschaut, fällt dies schon deutlich auf.
Die Unterschiede und mein persönlicher Eindruck
Mattes Fuji-Fotopapier – Fotoposter:
+ gute Farben
+ gute Details, aber geringer wie bei den FineArt-Prints
+ haptisch gut und qualitativ
+ günstig
– trotz mattem Papier reflektiert es
– Im Vergleich zu den FineArt-Prints etwas weicheres Bild (Wolken verschwimmen eher, die Bergkette hat weniger Details.)
Hahnemühle Baryta:
+ scharfes Bild
+ viele Details (in den Wolken/Bergen)
+ hoher Kontrast
+ fühlt sich hochwertig an
o die Papierstruktur ist Geschmackssache
– nicht ganz günstig (doppelt so teuer wie auf Fotopapier)
Hahnemühle PhotoRag:
+ sehr scharfes Bild (Bäume, Hütten)
+ komplett matt, keinerlei Reflektionen
+ sehr viele Details
+ sehr hochwertige Haptik
– doppelt so teuer wie das Fotoposter
Mache dir selber ein Bild über die verschiedenen Drucke:
Ich hoffe die Unterschiede der Drucke kann man erkennen – beim abfotografieren kommt es natürlich auch nochmal zu ganz kleinen Unterschieden. Ich glaube was aber deutlich wird, dass der PhotoRag-Druck tatsächlich am schärfsten ist und eine tolle Tiefenwirkung vermittelt.
Fazit
Das ist kein wissenschaftlicher Test. Nur ein Eindruck von mir, den ich gerne an dich weitergebe. Mein Preis-/Leistungs-Sieger: Ganz klar das Fotopapier. Wenn man die Drucke nicht nebeneinander liegen hat und vergleichen kann, wird jeder mit dem Fotopapier zufrieden sein. Mit der richtigen Druckerei passen die Farben und die Detailtreue reicht völlig aus. Vorallem wenn das Bild nochmal eingerahmt wird und hinter eine Glasscheibe kommt.
Qualitäts-Sieger ist für mich das PhotoRag-Papier. Die Detailtreue, die Farben, die Tiefenwirkung ist einfach unglaublich gut. Ist es den Aufpreis zum Fotodruck wert? Ich denke – ja. Wenn man wirklich Wert auf ein hochqualitives Bild und die beste Auflösung legt, muss man zu einem FineArt-Print greifen. Die Fotos hängen in der Regel mehrere Jahre an der Wand, da spielt der Aufpreis gar keine Rolle. Auch das Baryta-Papier hat seine Vorzüge, da ebenfalls sehr detailreich, aber eben sehr glänzend und damit für meinen Geschmack nicht die erste Wahl.
Schau gern in meinem Onlineshop vorbei und überlege selbst, welches Motiv du auf welches Material gedruckt haben möchtest. Am Ende ist es reine Geschmackssache und alle drei Drucke werden dein Herz höher schlagen lassen. Dann noch ein toller Rahmen mit Passepartout und das Bild wird dir viele Jahre Freude bereiten.